Schulgarten bei der Grundschule
Geschichte
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden nach Einführung der Schulpflicht in Bayern
Gartenbau und Obstbaumzucht zum Unterrichtsgegenstand in den Volksschulen
gemacht. Im Jahr 1804 ordnet die Churfürstliche Landesdirektion von Bayern an, dass
bei Schulhäusern der nötige Platz vorhanden sei für Gärten und Baumkultur. Den
Mädchen kann Gemüse- und Kräuterbau, Aufbewahrung und Benutzung des Obstes
gelehrt werden". Für die Knaben ist "das Baumpflanzen sehr geeignet". Die Arnstorfer
Schulstatistik 1831/32 vermerkt, dass zu jedem Schulhaus ein Schulgarten gehört und
"Gartenbau und Baumpflanzen“ geeignet sind, den Wohlstand zu fördern". Beim
Arnstorfer Schulhaus an der Kirchenstraße (erweitert 1835, abgebrochen 1982)
befand sich ein Garten zum Gemüseanbau (1/8 Tagwerk). In dem zu den
Schulgrundstücken gehörenden Klausnerackerl (1/2 Tagwerk) wurde Obstbaumzucht
betrieben. Der Schulgarten beim Schulhaus an der Kirchengasse (erbaut 1859)
bestand aus einem Wurzgarten, einer Baumschule zu je 0,02 Tagwerk und einem Garten mit größeren Obstbäumen zu 0,19
Tagwerk.
Entstehung
Um diese uralte Tradition wieder aufzunehmen, entschloss sich der Obst- und Gartenbauverein Arnstorf wieder einen
Schulgarten einzurichten.
Mit Schreiben vom 30.11.1982 wurde erstmals an den Schulverband der Grundschule Arnstorf der Gedanke herangetragen bei
der Grundschule einen Schulgarten anzulegen, der die alte Tradition aus frühen Jahren fortsetzen sollte. Ursprünglich war
zwischen dem Obst- und Gartenbauverein und dem Imkerverein vereinbart den Schulgarten gemeinsam, zu errichten. Der Obst-
und Gartenbauverein sollte den gärtnerischen Teil mit einem Bauerngarten und Obstanlagen übernehmen und der Imkerverein
wollte dort Bienenvölker ansiedeln. Zu diesem Zweck wurde zwischen den Vereinen am 23.11.1982 eine Vereinbarung getroffen.
Von der Leitung des Kindergartens und der Grundschule war die Aufstellung von Bienenkästen jedoch nicht erwünscht. Aus
diesem Grund wurde am 9.10.1983 die Vereinbarung zwischen den Vereinen wieder aufgehoben und der Obst- und
Gartenbauverein entschloss sich das Vorhaben alleine, durchzuführen. Am 15.12.1983 wurde der Pachtvertrag zwischen dem
Verein und dem Markt Arnstorf, dem Eigentümer des Grundstücks, abgeschlossen. Der Markt Arnstorf stellt die Fläche
unentgeltlich zur Verfügung. Die Planung des Schulgartens fertigte letztendlich der Kreisfachberater Klaus Mathey an.
Der Schulgarten wurde in der Woche vom 20. bis 25. Oktober 1986 angelegt, umzäunt und bepflanzt.
In der Nachfolgezeit wurde im Herbst 1993 der Kiesweg im Schulgarten mit Betonumrandungen zu den Beeten abgegrenzt und
mit einem feinen Schotterbelag versehen. Die bisherige Rollkiesabgrenzung des Schulgartens zur angrenzenden Wiese wurde
im Sommer 1995 ebenfalls durch eine Betonumrandung ersetzt. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um die jährliche
Pflegearbeit im Schulgarten zu erleichtern.
Nachdem uns der bei Erstellung
eingebrachte Kies noch immer bei
der Pflege zu schaffen machte und
auch die Dauerunkräuter
überhandnahmen, entschloss sich
der Verein den Schulgarten
grundlegend zu renovieren. Im
Herbst 2009 wurde ein
Erdaustausch vorgenommen, im
Frühjahr 2010 die Erde im
Schulgarten angeglichen und ein
Kreuzweg, klassisch, wie in einem
Bauerngarten zum Wasserbecken hin errichtet. Am 29. April 2010 erfolgte die Neubepflanzung des Schulgartens und in den
Wochen darauf eingekleidet, das heißt, ein neuer Umfassungszaun unter Federführung von Xaver Pongratz und Josef Able
errichtet. Bei der Planung und Pflanzenauswahl fanden wir bestmögliche Unterstützung bei Kreisfachberater Bernd Hofbauer und
Landschaftsgärtner Hans Reiter, der uns auch bei der Bepflanzung unterstützte.
Neubepflanzung des Schulgartens
Wie auf dem Bild - neben an - zu sehen, ist der Schulgarten nunmehr in 4
Beetbereiche eingeteilt. Ein Teil wird von den Schulkindern als
Gemüsegarten genutzt (rechts vorne), ein Teil ist mit Beerensträuchern
bepflanzt (links vorne), ein Teil mit Kräutern und ein Teil mit Blumen.
Am 23. Juni konnte der neu
gestaltete Schulgarten
vorgestellt werden. Rektor
Alois Meier und Konrektorin
Martha Hof, die auch die
Schulgartengruppe leitet,
bedankten sich bei den
„Schulgartenarbeitern“
herzlich. Diesem Dank schlossen sich die Schulgartenkinder an und überreichten
den Hauptverantwortlichen des Vereins jeweils eine Sonnenblume, die umgehend
ihren Platz im Schulgarten fanden.
Die Neuanlage wurde vom Obst- und Gartenbauverein Arnstorf erstellt, wobei im wesentlichen die Materialkosten dankenswerter
Weise die Gemeinde Arnstorf übernahm.
Nutzung
Der Schulgarten dient den Kindern als Kleingarten, in dem sie einen Teil nach belieben benutzen dürfen. Hier sähen Sie
Gemüse, pflegen diese über das Jahr und können sich über die Ernte freuen. Auch der Beerenteil und der Kräuterteil dienen den
Kindern zur Beobachtung und Anschauung.
In unregelmäßigen Abständen wird den Kindern vom Obst- und Gartenbauverein
auch praktisches näher gebracht
Kompostaufbereitung mit den Schulkindern
Aber auch sonstige Veranstaltungen werden rund um den Schulgarten
unterstützt oder abgehalten.
Im Zuge der Renovierung der Grundschule pflanzten wir am 23. April 1998
neben dem Schulgarten einen Apfelbaum "Resi" und einen Kirschbaum "Johanna".
Die Schulkinder feierten in diesem Zusammenhang den "Tag des Baumes" und
gaben damit einen würdigen Rahmen. Die Patenschaft für den Kirschbaum
übernahm die Klasse 3a und die Patenschaft für den Apfelbaum die Klasse 3b.
Mit den Kindern der verlängerten Mittagsbetreuung an der Grundschule, den V’zis, hatten
wir im Obstlehrgarten 2008 einen Apfelbaum veredelt. Diesen pflanzten wir am 29.04.2010
zusammen mit den Kindern im Grundschulgarten ein.
Die Pflege des Gemüseteiles im Schulgarten übernehmen die Schulkinder. Der restliche
Teil wird vom Obst- und Gartenbauverein Arnstorf gepflegt. Hier einige Bilder:
Der Obst- und Gartenbauverein Arnstorf e.V. hat folgende Gärten errichtet und unterhält diese auch:
Schulgarten bei der Grundschule
Obstlehrgarten in der John-F-Kennedy-Straße
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Ortsplanes in den Berichten können Sie diese
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Schulgarten
Obstlehrgarten
Obstlehrgarten
Geschichte
Mit der Gründung des Obst- und Gartenbauvereins in Arnstorf entstanden im
Marktbereich größere Obstbaumanlagen. Schon bei der ersten Generalversammlung
am 15. August 1907 stellte Reichsrat Graf von Deym ein Grundstück mit 2 Tagwerk zur
Anlegung eines Musterobstgartens zur Verfügung. Der jährliche Pachtschilling betrug
48 Mark. Im Oktober desselben Jahres wurde der Mustergarten angelegt. Im
kommenden Frühjahr wurden 108 Obstbäume angepflanzt. An Arbeitslöhnen und
sonstigen Kosten entstanden für den Verein 135,76 Mark Ausgaben. Beim Arnstorfer
Volksfest 1913 wurden Früchte aus den Obst- und Gemüsegärten ausgestellt und
prämiert.Am 10. Mai 1914 fand durch den Bezirksamtmann Weiß eine Blütenschau im
Musterobstgarten statt. Gleichzeitig wurde eine neue Obstbaumschule mit 600
Obstbäumen angelegt. Aus dem Obstgarten wurden alljährlich Zwetschgen und Äpfel
verkauft. Der letzte Obstverkauf erfolgte im Jahr 1932; in diesem Jahr wurde auch der letzte Pachtbetrag geleistet. Es ist
anzunehmen, dass in diesem Jahr das Pachtverhältnis gelöst wurde.
Entstehung
Bereits am 23.03.1993 hatten wir erstmals angedacht eine Streuobstanlage in Arnstorf, anzulegen. Es konnte zu diesem
Zeitpunkt jedoch kein geeignetes Grundstück gefunden werden.
Dieses Thema griffen wir im Jahr 2004 wieder auf und wir entschieden einen Obstlehrgarten zu errichten.Ins Auge gefasst wurde
das Grundstück Flst. 434 der Gemarkung Arnstorf gegenüber dem Sendemast in der John-F-Kennedy-Straße, das sich im
Eigentum der Pfarrpfründestiftung Arnstorf befindet. Im Juli 2004 wurde Kontakt mit Herrn Pfarrer Auer, dem Ordinariat in Passau
und der Gemeinde Arnstorf aufgenommen. Es konnte erreicht werden, dass dieses Grundstück von der Gemeinde Arnstorf
angepachtet und an unseren Verein der größere nördliche Teil unentgeltlich unterverpachtet wurde. Der Pachtvertrag wurde am
12.11.2005 unterzeichnet.
Am 8. Oktober 2004 trafen wir erstmals am Standort des beabsichtigten Obstlehrgartens mit Kreisfachberater Mathey,
Bürgermeister Sittinger, Altbürgermeister Bachmaier und weiteren Interessierten zusammen. Anschließend besprachen wir die
weitere Vorgehensweise im Sitzungssaal des Rathauses. Die Planung führte der damalige Kreisfachberater Klaus Mathey durch.
Damit ging sein Herzenswunsch einen Obstlehrgarten planen zu können in Erfüllung.
Zu einer Informationsveranstaltung zur Planung und Erstellung des Obstlehrgartens luden wir Interessenten und Mithelfende am
15.09 2005 zum Kirchenwirt ein. Hier stellte Xaver Pongratz detailliert anhand eines großen farbigen Planes die Anlage vor und
schilderte den Ablauf der Arbeiten. Es schloss sich eine rege Diskussion an, in der noch offene Fragen beantwortet und
Anregungen aufgenommen wurden.
Am 14. Oktober 2005 begannen die ersten Arbeiten im Obstlehrgarten und am 22. Oktober 2005 wurde
bereits der größte Teil des Zaunes um das etwa 3000 qm große Grundstück errichtet. Die Arbeiten
leitete im wesentliche unser Beirat Josef Able mit Unterstützung von Xaver Pongratz und vielen
fleißigen Helfern.
Am 12. November 2005 haben wir die erste große
Pflanzaktion durchgeführt, bei der die hintere Reihe
der Hochstämme gepflanzt wurde.
Der Platz für die Pergola wurde am 19.05.2006
ausgebaggert, am 20.5. der Kies eingebracht und
verdichtet, die Betoneinfassung am 10.6. gesetzt und am 17.6. die Fläche
gepflastert.
Die Pergola wurde bis 19.08. errichtet. Diese wurde vom Verein selbst
abgebunden, gehobelt und
aufgestellt. Im September glich
Able Josef die Fläche an, fräste sie und baute den Grassamen an.
Eine große Pflanzaktion folgte am 27. Oktober 2006, bei der die Mehrzahl der
Bäume gepflanzt wurden.
Sämtliche Bäume wurden von Förderern des Vereins gespendet oder von
Mitgliedern Patenschaften übernommen.
Eine überdachte Infotafel stellten
wir am 10.03.2007 auf. An diesem
Tag wurde der Obstlehrgarten
auch erstmals praktisch genutzt.
Xaver Pongratz zeigte den
Mitgliedern den Erziehungsschnitt an den im letzten Jahr gepflanzten Bäumen.
Anschließend setzten wir vier Rebenstöcke um die Pergola ein und spannten
auch die erforderlichen Spalierdrähte.
An diesem Tag befestigten wir auch das Rosenspalier am
Eingang zum Obstlehrgarten und pflanzten rote
Kletterrosen.
Auch der Obstlehrgarten samt Anlagen wurde in Eigenregie durch den Obst- und Gartenbauverein
Arnstorf errichtet.
Nutzung
Der Obstlehrgarten dient der Information über Obstbäume, über die verschiedenen Wuchsformen und Sorten. Vom Hochstamm
auf Unterlage Bitterfelder Sämling bis zum Spindelbusch auf Unterlage M 26 sind viele Sorten Apfelsorten gepflanzt. Aber auch
Birnen-, Zwetschgen-, Kirschen-, Sauerkirschen-, Pfirsichbäume und ein Nussbaum auf verschiedene Unterlagen sind gepflanzt.
Insgesamt wurden bisher 64 Bäume eingesetzt. Aber auch an Weinreben werden Interessierte herangeführt. Die Informationstafel
gibt Auskunft über die Standorte der Bäume in der Anlage und über die Sorte und Wuchsform.
Der Obstlehrgarten wird für die verschiedenen Schneidekurse – Baumschnitt, Weinrebenschnitt, Grünarbeit an Weinreben,
Veredelung - genutzt. Die Baumpaten werden an die Pflege ihrer Bäume herangeführt.
In unregelmäßigen Abständen werden auch die Kinder der Mittagsbetreuung der Grundschule an die Pflege der Bäume
herangeführt und auch Veredelungen und Pflanzungen mit den Kindern.
Anschließend noch einige Bilder vom Obstlehrgarten und den Veranstaltungen, die im Obstlehrgarten durchgeführt werden.